Hilfe für Bosnien und Herzegowina

Der Malteser Hilfsdienst in Limburg feiert 33 Jahre Hilfe für die im ehemaligen Kriegsland Bosnien und Herzegowina noch immer bedürftigen Menschen. Es waren und sind vor allem ehrenamtlich Engagierte, die in ihrer Freizeit versuchen dort die Not zu lindern, wo sie am größten ist. Die Feier am Samstag, 29. Juni 2024, beginnt mit einem Gottesdienst in der Stadtkirche St. Sebastian um 16 Uhr. Anschließend feiern die Malteser mit ihren Gästen im Vereinsheim Limburger Carnevalverein Blaue Funker e.V.

Es sind vor allem die Malteser im Landkreis Limburg-Weilburg, Oestrich-Winkel und im Rhein-Lahn-Kreis, die sich seit 1991 für die Menschen in Bosnien und Herzegowina einsetzen. „Damals erreichte die Rheingauer Malteser ein Hilferuf der kroatischen Kulturgemeinde aus Wiesbaden. Denn in der Nacht vom 26. auf den 27. Juni 1991 war der Krieg auf dem Balkan ausgebrochen“, berichtet Jürgen Briegel, der im Hauptberuf das Referat Auslandsdienst der Malteser in Limburg leitet und sich gleichzeitig als ehrenamtlicher Kreisbeauftragter Limburg-Weilburg für die internationale Hilfsorganisation engagiert. In Abstimmung mit dem Souveränen Malteserorden und dem damaligen Generalsekretariat in Köln habe die Diözesangeschäftsstelle in Limburg die Koordination sämtlicher Aktionen deutscher Malteser-Standorte übernommen. „Damit war der Auslandsdienst in der Diözese Limburg geboren. An dieses Ereignis erinnern wir mit unserem Jubiläumsfest am 29. Juni und bedanken uns gleichzeitig bei unseren Helferinnen und Helfern, die sich für die Not der Menschen in einem Land einbringen, dessen Situation der breiten Öffentlichkeit nur noch wenig bekannt ist “, sagt Briegel. Man wolle das Jubiläum auch nutzen, um ein „Schlaglicht“ auf eine Region zu werfen, die aus dem „Blick der Menschen in Deutschland verschwunden ist“.

Angefangen mit Transporten von Hilfsgütern

Begonnen hat die Hilfe im Jahr 1991 wie sie bei internationalen Krisen so oft beginnt und wie sie die breite Öffentlichkeit kennt: mit Bildern von Hilfsgütertransporten und Schlagzeilen wie „Hilfstransport hat … erreicht“, „Malteser versorgen Geflüchtete“, „Trotz Kämpfen arbeiten die Helfer vor Ort weiter“. Jürgen Briegel erinnert sich noch gut an diese Anfänge und an einen vor zwei Jahren gestorbenen ehrenamtlichen Helfer aus Oestreich-Winkel: „Als auf dem Balkan Krieg ausbrach, wollte Franjo Caharija, der gebürtig aus Zagreb stammte, helfen und hat sich an die Malteser gewandt. Wir bedauern, dass er dieses Jubiläum nicht mehr erlebt hat, denn Franjo Caharija hat die Arbeit der Malteser in vielfältiger Weise unterstützt. Beispielsweise koordinierte und begleitete er zahlreiche Hilfsgütertransporte nach Bosnien und Herzegowina, vermittelte als Dolmetscher und packte an, wo immer eine helfende Hand gebraucht wurde.“

Heute Unterstützung vor Ort und Hilfe zur Selbsthilfe

Seit genau 33 Jahren ist der Malteser Hilfsdienst ununterbrochen mit unterschiedlichen Aktivitäten und Projekten in den Ländern des ehemaligen Jugoslawiens tätig. In der Zwischenzeit liegt der Fokus auf Unterstützung vor Ort, unter anderem mit dem aus Spendengeldern finanzierten Bau von Gewächshäusern zum Obst- und Gemüseanbau zwecks Selbstverpflegung und Verkauf, dem Kauf von Nutzvieh, der Gründung von Schulsanitätsdiensten sowie der Instandsetzung von Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. „Uns war und ist es wichtig, dass unsere Arbeit langfristig von Kontinuität und Verlässlichkeit geprägt ist“, betont Briegel. „Das schätzen auch unsere Partner vor Ort, denn wir richten uns in unserer Hilfe an die Bedarfe und Bedürfnisse der Menschen, wie sie uns von Partnern aus Bosnien und Herzegowina übermittelt werden.“